NGC 4222, 4216, 4206


Objektdaten


Ort / Datum :   Grasberg/Otterstein, April 2010
Scheinbare Ausdehnung:   7,8' x 1,8'
Wahre Ausdehnung:    
visuelle Helligkeit:   10,0 mag
Flächenhelligkeit:   12,8 mag
Sternbild:   Vir
Entfernung:   ca. 56 Mio. Lj
Besonderheiten:   Daten für NGC 4216
    Von links: NGC 4222, NGC 4216, NGC 4206

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Aufnahmedaten


Teleskop :   12"-Newton bei f/5,7
Montierung :   Alt 5 ADN
Kamera:   Atik 4000 M
Belichtungszeiten:   L: 22x 10min, R, G, B: je.  6x 5 min
Besonderheiten:  

Info: siehe unten!!

     

 

NGC 4216 - eine Galaxie und ihre Begleiter:

Der Virgo-Galaxienhaufen ist durch seinen ungeheuer großen Reichtum verschiedenster Mitglieder natürlich auch ein Fundus besonders schöner Konstellationen. NGC 4216 bildet mit ihren beiden Begleitern eine Gruppe von Galaxien in Fast-Kantenlage. Im Westen des Virgo-Galaxienhaufens gelegen, stellen NGC 4222, NGC 4206 und eben NGC 4216 diese einzigartige Konstellation dreier Galaxien dar, die uns alle ihre schmale Seite zuwenden. Im Nordosten befindet sich NGC 4222, darunter NGC 4216 und im Südwesten NGC 4206. Alle drei weisen Entfernungen von 61 Millionen Lj bis 62 Millionen Lj auf und gehören damit eindeutig zum Virgo-Galaxienhaufen.

Es gab einige Verwirrung um die Entfernung der Gruppe. Die gemessene Rotverschiebung passte nicht zu den vielen anderen Mitgliedern des Virgohaufens. Inzwischen ist aber wohl klar, dass sich diese Gruppe auf uns zu bewegt und damit andere Werte liefern muss.

NGC 4216, eindeutig die dominierende Galaxie dieser Gruppe, stellt mit 8,0 x 1,8 Bogenminuten schon eine Imposante Erscheinung dar. Auch die visuelle Helligkeit von 10,3 mag scheinen auf ein leicht zu beobachtendes Objekt schließen. Die Flächenhelligkeit von 13,1 mag/Quadratbogenminute zeigt aber, dass sich diese Galaxie erst bei besten Bedingungen offenbart. Die beiden Begleiter kommen sogar nur auf Werte von 12,3 bzw. 14,0 mag für ihren visuellen Wert. Die Flächenhelligkeit ist entsprechend geringer, konkrete Werte dafür sind aber nicht eindeutig. Alle drei Galaxien beeinflussen sich gegenseitig. Es sind sehr schwache, aber eindeutige Gezeitenschweife nachgewiesen, die bei entsprechender Bearbeitung auch in dieser Aufnahme enthalten sind – wenn auch nur sehr schwach.

Die vorliegende Aufnahme ist aktuell. Ich konnte sie am 7. April 2010 in einer einzigen Nacht aufnehmen. Mehrere Versuche zuvor waren gescheitert, oder brachten unbefriedigende Ergebnisse hervor. Das Wetter der vergangenen Wochen hatte es uns Astrofotografen eben nicht gerade leicht gemacht.

(Norden oben, Osten links!)