Messier 31


Objektdaten


Ort / Datum :   Grasberg/Otterstein, August 2009
Scheinbare Ausdehnung:   ca. 180' x 60'
Wahre Ausdehnung:    
visuelle Helligkeit:   3,5 mag
Flächenhelligkeit:   13,5 mag
Sternbild:   And
Entfernung:   ca. 2,5 Mio. Lj
Besonderheiten:  

Detailaufnahme des Zentrums:

   

Detailaufnahme von NGC 206

Aufnahmedaten


Teleskop :   80 mm ED-Refraktor bei f/6
Montierung :   Alt 5 ADN
Kamera:   Atik 4000 M
Belichtungszeiten:   L: 12x 10min bei 1x1, R,G,B: 6 x 5
Besonderheiten:  

Info: siehe unten!!

     

Zentrum der Andromedagalaxie M 31:

 Sie ist das einzige Objekt außerhalb unserer Heimatgalaxie, der Milchstraße, welches wir unter entsprechend guten Bedingungen mit dem „unbewaffneten“ Auge erkennen können. Und sie ist das am weitesten entfernte Objekt, welches ohne optische Hilfsmittel noch zu erkennen ist – die Andromedagalaxie.

 Wir alle kennen sie. Ab dem späten Sommer ist sie uns zugänglich und man findet diese große Nachbarin der Milchstraße auch sehr leicht. Alle Daten, die man in den Verzeichnissen zu M 31 liest, machen sofort neugierig einmal selber nachzuschauen. Und – man ist enttäuscht. Das soll es nun gewesen sein? Eine Galaxie von der scheinbaren Größe von fünf aneinander gereihten Vollmonden. Dazu eine visuelle Helligkeit von 3,5 mag. Da muss doch etwas zu sehen sein – ist es ja auch – aber eben fast ohne irgendwelche Strukturen. Zumindest auf den ersten Blick, erkennt ein Beobachter, auch mit ordentlichem Fernrohr bewaffnet, fast keine Strukturen. Erst nach längerer Beobachtung unter optimalen Bedingungen kommen die Staubbänder zum Vorschein. Dennoch, fast jeder, der zum ersten Mal einen Blick auf die große Schwester der Milchstraße wirft, ist enttäuscht. Mehr als einen hellen Wattebausch sieht man beim ersten Betrachten nicht.

Wir Fotografen haben die Andromedagalaxie natürlich regelmäßig auf der Liste. Meist wird sie ihrer Größe wegen mit kleineren Optiken aufgenommen. Dabei werden die Einzelheiten der Galaxie deutlich und man wundert sich, dass die visuelle Beobachtung so unergiebig ist.

 In dieser Aufnahme vom 29. November habe ich nun versucht, das Zentralgebiet mit möglichst vielen Einzelheiten aufzunehmen. Um den äußerst hellen Kern der Galaxie nicht „ausbrennen“* zu lassen, habe ich außer den 10minütigen Luminanzaufnahmen weitere 1minütige Aufnahmen dazu aufgenommen. Damit war es nun möglich, das Zentrum der Galaxie mit fast allen Einzelheiten in einer einzigen Aufnahme darzustellen.

 Vollkommen ungeplant ist mir dabei ein kosmisches Ereignis ins Netz gegangen.  Am südlichen Rand kam es zu einer Nova. Am 12. November wurde diese Nova entdeckt und am 17. November mit dem 9,2m Spiegel des McDonald Observatory in Texas mit 17,3 mag bestätigt. Bei einer derartigen Nova kommt es durch den nahen Begleiter eines Weißen Zwergs zu Materieübergang auf den Weißen Zwerg. Bei bestimmter Massekonzentration wird eine thermonukleare Detonation ausgelöst, die den Stern auf die etwa 100.000-fache Leuchtkraft der Sonne anschwellen lässt. Ich habe den Bereich der Nova in der Aufnahme markiert und einen Ausschnitt damit angefügt.

*Ausbrennen: so nennen Astrofotografen die Überbelichtung. Dabei verlieren Sterne und helle Kernbereiche ihre Struktur und Farbe.