Abell 2218:
Nachdem
ich meine Serie zum Virgohaufen beendet hatte wollte ich nun ein Projekt
realisieren, das mich seit längerem reizt. Im Drachen gibt es den sehr weit
entfernten Galaxienhaufen Abell 2218. Berühmt geworden ist der durch
Hubble-Aufnahmen, bei denen deutlich Gravitationslinseneffekte zu beobachten
sind.
Hier gibt es einige Angaben zum Objekt:
http://hera.ph1.uni-koeln.de/~heintzma/Sp_Artikel/S405.htm
Natürlich haben inzwischen verschiedene Hobbyastronomen diese Region auch
angefahren und Aufnahmen realisiert. Meist mit sehr großen Geräten um 20“ mit
eindrucksvollen Ergebnissen. Die kleinste bisher verwendete Optik benutzte
Bernhard Hubel mit seinem 12“-Newton. Auch er konnte die
Gravitationslinseneffekte eindeutig nachweisen – großartige Leistung
http://www.astrophoton.com/abell2218.htm
.
Ich war also gespannt, ob mir diese Auflösung auch gelingen würde – und es ist
mir leider nicht wirklich gelungen. Dennoch bin ich zufrieden damit, einen
derart weit entfernten kompakten Galaxienhaufen aufnehmen zu können, an dem noch
Einzelheiten zu unterscheiden sind.
Die Angabe zur Rotverschiebung in SIMBAD beträgt z = 0,176. Zusammen mit der
aktuellen Hubble-Konstante von 74,2 km/s pro MPc kommt man auf eine Entfernung
von 712 MPc, was einer Entfernung von 2,3 Milliarden Lichtjahren entspricht.
Ich habe vier Nächte mit unterschiedlicher Himmelsqualität verwendet. Die
Luminanzaufnahmen bei guter Durchsicht, die Farben bei leicht aufgehelltem
Himmel durch Luftfeuchtigkeit. Ich denke, hier am Grund des Luftmeeres muss das
Seeing schon außergewöhnlich gut sein, um die von mir erhofften Feinheiten
einigermaßen deutlich hervorzuholen. Hier bin ich also ganz klar an die Grenzen
meiner Möglichkeiten gekommen. |